INTELLIGENZ
Der Begriff
'Intelligenz' ist, was als solche definiert wird. Bei aller Definition unterliegen Bedeutung und Inhalt ihres Ergebnisses, des Begriffs der geltenden Sprachregelung.
Die jeweils geltende Sprachregelung ist das Ergebnis des fortgesetzten Kampfes um die Macht der und über die Sprache. Sie ist das Mittel der
verdeckten Kontrolle über die Meinungsbildung.
Gib mir die Kontrolle über die Sprachbildung, Sprachentwicklung und den Sprachgebrauch und meine Macht ist noch grösser als die, die mir aus der Kontrolle über die Währung(en) verleiht.
Die Kontrolle über die Sprache verleiht Macht über alles Begreifliche und Begriffliche. Ohne Sprache keine Demokratie. Aber wie wirklich Demokratie ist, hängt genau davon ab, wer die Begriffe für die politische Diskussion definiert und in Umlauf setzt.
Das angebliche Mass
Es gibt Methoden, die von sich behaupten, ein allgemeingültiges Mass an individuelle Intelligenz anlegen zu können. Dass diese Methoden zu nicht immer
transparenten Selektionszwecken taugen, ist nicht zu bezweifeln. Selektion steht aber in Spannung zur Allgemeingültigkeit, weil sie ja gerade auf Besonderheiten abstellt.
Die Allgemeingültigkeit eines Selektionsmasses setzt allgemeine, vorbehaltlose Anerkennung einer gleichgültigen Mehrheit voraus, die sich von den angewandten Selektionskriterien entweder nicht betroffen oder dann davon eher begünstigt fühlt. Darum, ob diese Kriterien wirklich konsequent angewandt werden, kümmert sich die anerkennende Mehrheit nicht, weil sie andere Probleme hat.
Die höchsten Selektionsränge werden regelmässig nach ganz eigenen, der Allgemeinheit vorenthaltenen Kriterien belegt, während die 'demokratische bzw. gleichgültige Mehrheit' sich mit ihrem sie beruhigenden Glauben begnügt, die Spitzen seien nach den von ihr anerkannten Kriterien qualifiziert und erkoren. Das Ritual, in welchem Wahlzettel ausgefüllt und mehr oder weniger richtig und vollständig ausgezählt werden, bestärkt in solches 'Vertrauen' und verschmilzt damit unbemerkt zu einem glaubensartigen, vagen Demokratieverständnis.
In Wirklichkeit werden Spitzenpositionen aufgrund inoffizieller Kriterien erlangt, die mit den Erwartungen und Vorstellungen der Basis rein gar nichts zu tun haben.
Verständnis und Vorstellungsvermögen der gutgläubigen demokratischen Mehrheit sind von der Formulierung dieser Kriterien überfordert und irregeführt.
Die Sprachkasten
Die Spitzen reden in einer Sprache, die denselben Wortschatz wie die Basis aufweist, der aber mit für jedes Wort nuanciertem Sinn erfüllt ist. Die Summierung und Synergiee dieser Nuancierungen führt schon in wenigen Worten zu erheblich anderem Sinngehalt, als die Basis meint, gehört und verstanden zu haben.
Anstelle der mühsamen und aufwändigen Verständigung tritt mehr und mehr der für beide Seiten für die unmittelbare Gegenwart bequemere - auf Dauer die Versorgung des Systems mit mentaler und sinngebender Energie er- und zersetzende, sich schliesslich selbst genügende Gehorsam. Dieser Punkt, wo Verständigung dem Gehorsam weicht, ist ein Ansatz, woran sich Gesellschaft unbemerkt und in zunächst harmlos scheinender Weise in Kasten zu verzweigen beginnt. Der sprachliche Ausdruck ist ein deutliches Erkennungsmerkmal, welcher Verständigungsebene (nicht Verstandesebene !) jemand angehört. Kasten sind mit der Dauer ihrer Formierung zunehmend exclusive Verständigungsebenen und deshalb unterscheiden sie sich, ihrer Veranlagung und Wirkung gemäss, z.B. auch durch unterschiedliches Rechtsverständnis.
Das ist einer der prominenten, jeder Systementwicklung innewohnenden Zwänge, die wahrhafter (d.h. auf weitest gehender, unablässiger Verständigung zwischen möglichst allen Beteiligten beruhender) Demokratie entgegenstehen.
Demokratie als Intelligenz- und Sprachkultur
Demokratie ist nur vordergründig eine Legalstruktur- bzw. Staatsform. Elementar ist sie nicht eine abgeschlossene Errungenschaft, sondern eine nie vollkommen erfüllbare und nie endende Sprachentwicklungs- und Verständigungsaufgabe, die auch den Einzelnen in einer Weise fordert, die nicht delegierbar und kollektiv organisierbar ist. Der Einzelne kann sich entschliessen, sich ihrer Erfüllung zu stellen oder gsich egen Verzicht auf Autonomie in die Reihen der Gehorsamen und der besoldeten Gefolge zu stellen.
'Chancengleichheit'?
Eine im vergangenen Jahrhundert von der Basis falsch gedeutete und in der Verwirklichung falsch veranlagte 'Chancengleichheit' hat von der Verständigungsaufgabe abgelenkt und ein Angebot wohlfeiler Dienstleistungen verheissen, das jedem mit geringstmöglicher Anstrengung erreichbar sein soll. Diese Verheissung hat die Chance, mitreden zu können und die Notwendigkeit, mitzudenken, beinah überflüssig erscheinen lassen. 'Chancengleichheit' war auf die Erlangung eines angenehmen Lebensstandards verkürzt.
Entsprechend ist die Qualität dessen, was sich heute ein - n.b. möglichst privilegiertes bzw. exclusives - Mitreden Anmassende, Ertrotzende, Erzwingende und Erlistende von sich geben.
Der Ruf nach 'Führung'
Wo immer der Ruf nach Führung oder gar 'mehr' bzw. 'strafferer' Führung zu hören ist, werden mit ihm Verständigungsdefizite und -hintertreffen und damit das Aufscheinen von Demokratiedefiziten gemeldet. Wie bereits erwähnt, ist Gehorsam bequemer, weil Belohnung als wohlfeiles 'Erfolgserlebnis' verheissend, als eigensinniges Denken und Streben, das mit Widerständen und Hinterhältigkeiten zu rechnen hat.
Das Scheitern der Demokratie
Der Ruf nach 'Führern' oder nach mehr wie auch immer aufgefasster 'Gerechtigkeit' oder 'Ordnung' ist der Notschrei einer von ihren Ansprüchen an ihre Demokratie überforderten Basis. Die Überforderung ist eine letztlich sprachliche. Die Basis kann ihre Anliegen nicht in für die Spitze in deren Sprache übersetzbarer Weise formulieren, weil sie die unscheinbaren aber entscheidenden Nuancen nicht kennt. Die Spitze ist in ihren eigenen Vorstellungen ihres Spitzendaseins befangen. Ist etwa von 'Arbeitsplätzen' die Rede, so meint die Spitze damit entweder rein gar nichts oder eben etwas, womit die Basis nichts anzufangen weiss. (Die 'Sprachverwirrung' aus der Geschichte des Turmbaus zu Babel lässt grüssen.)
Parallellen zwischen Verteilung von Zugang zu Sprache und Mitsprache einerseits, zu Macht andererseits
Wie bereits erwähnt, spaltet die Sprachkompetenz die Gemeinschaft in verschiedene Verständigungsebenen. Die Basis begnügt sich mit einer Verständigung über das alltäglich subjektiv Notwendige und Nützliche. Auch der Ausdruck von Emotionen ist auf kollektiv geformte Sprechblasen reduziert. Entsprechend wird von Vielen, über die sog. rasche, weil kritiklose, Auffassungsgabe auch der berufliche Kompetenz markierende Sprechblasensatz erworben (Ausbildung).
Das Bedürfnis nach Sprache
Neben dem fundamentalen Bedürfnis, adaptiv über allgemeiner Vorstellung entspringende Notwendigkeiten zu kommunizieren, gibt es darüber hinausgehende Bedürfnisse nach analytisch kritisch unterscheidender und komplexe Folgerungen provozierender Kommunikation. Die Beweggründe dazu sind so reichhaltig wie die Wirklichkeit selbst.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sich die Kompetenzen zur komplexen Kommunikation anzueignen :
a) 'Einweihung' - modern : Einführung in ein bestehendes, als 'höheres' verheissenes Wahrnehmungs, Vergleichs-, Deutungs-, Wertungs- und Darstellungssystem.
b) Autonome Übung eigensinniger Bebobachtung und eigenständige Entwicklung methodischer Deutung und Darstellung.
In Wirklichkeit gibt es die Verbindung beider Wege, die aber individuell sehr unterschiedlich gestaltet ist. Grob kann diese Kombination ihrerseits in zwei Gruppen unterschieden werden, je danach, welcher Methode mehr Gewicht beigemessen und Geltung zuerkannt wird.
Die Einweihung bzw. Einführung enthält ihrer Natur gemäss Elemente der Autorität, der Anpassung und des Gehorsams. (Diese Bemerkung ist nicht in wertendem Sinne zu verstehen).
Das Bedürfnis ist individuell geprägt und ist der Beweggrund zur Entscheidung, sich mit der allgemein adaptiven Sprachkompetenz zu begnügen oder sich darüber hinausgehende Kompetenz anzueignen.
Es ist eine Tatsache, dass es den adaptiv genügsamen Sprachgebrauch und den kritisch anspruchsvollen gibt. Warum jedoch Jemand sich mit dem einen begnügt oder nach dem andern strebt, ist nicht generell beantwortbar. Zu beobachten ist ja auch, dass dieselbe Person für gewisse Lebensbereiche und -aspekte einen gesteigertes Bedürfnis nach Nuancierung hat, während sie sich in andern Bereichen mit dem Ordinären begnügt.
Ein alternativer Intelligenzbegriff und seine Konsequenzen
Intelligenz ist m.E. nicht nur die Fähigkeit, in angeblich diese messenden Tests Andere zu übertreffen, sondern in erster Linie das Bedürfnis, die eigensinnige Wahrnehmung zu schärfen bzw. verfeinern und nach den gegebenen Möglichkeiten die Kompetenz weiter zu entwickeln, das Wahrgenommene vorurteilslos zu deuten und unbeeinflusst darzustellen und mit Darstellungen anderer zu vergleichen, zu kombinieren und sich über Differenzen der Darstellung zu verständigen. Ihrem eigentlichen Wesen nach ist Intelligenz das unverkrampfte (d.h. nicht auf eingebildeten 'Errungenschaften beharrende, sondern davon weiter - also weg und fort schreitende) Streben nach Wahrhaftigkeit und die Disziplin, eigener Einsicht gemäss zu handeln und für die eigenen Entscheidungen und Taten ohne Berufung auf jeder Überprüfbarkeit entrückte
Instanzen (Glaube) einzustehen, wozu natürlich unausweichlich das Erkennen und Eingestehen von Irrtümern und Fehlern gehört. Letzteres vor Allem macht Intelligenz zur menschlichen. Darum wird über kurz oder lang entwickelte, lebendige Intelligenz ihre Dienste aller eifernd rechthaberisch finanzierten, organisierten, institutionalisierten und betriebenen Demütigung, Unterdrückung, Erniedrigung, Ausbeutung, Verfolgung und Schlächterei verweigern.
Die Lust der Intelligenz ist die gegenseitige Verständigung, die Erlangung der Kompetenz, zu kreativen Einsichten in das Fremde und noch Un-heimliche zu gelangen.
'Intelligenz' ist, was als solche definiert wird. Bei aller Definition unterliegen Bedeutung und Inhalt ihres Ergebnisses, des Begriffs der geltenden Sprachregelung.
Die jeweils geltende Sprachregelung ist das Ergebnis des fortgesetzten Kampfes um die Macht der und über die Sprache. Sie ist das Mittel der
verdeckten Kontrolle über die Meinungsbildung.
Gib mir die Kontrolle über die Sprachbildung, Sprachentwicklung und den Sprachgebrauch und meine Macht ist noch grösser als die, die mir aus der Kontrolle über die Währung(en) verleiht.
Die Kontrolle über die Sprache verleiht Macht über alles Begreifliche und Begriffliche. Ohne Sprache keine Demokratie. Aber wie wirklich Demokratie ist, hängt genau davon ab, wer die Begriffe für die politische Diskussion definiert und in Umlauf setzt.
Das angebliche Mass
Es gibt Methoden, die von sich behaupten, ein allgemeingültiges Mass an individuelle Intelligenz anlegen zu können. Dass diese Methoden zu nicht immer
transparenten Selektionszwecken taugen, ist nicht zu bezweifeln. Selektion steht aber in Spannung zur Allgemeingültigkeit, weil sie ja gerade auf Besonderheiten abstellt.
Die Allgemeingültigkeit eines Selektionsmasses setzt allgemeine, vorbehaltlose Anerkennung einer gleichgültigen Mehrheit voraus, die sich von den angewandten Selektionskriterien entweder nicht betroffen oder dann davon eher begünstigt fühlt. Darum, ob diese Kriterien wirklich konsequent angewandt werden, kümmert sich die anerkennende Mehrheit nicht, weil sie andere Probleme hat.
Die höchsten Selektionsränge werden regelmässig nach ganz eigenen, der Allgemeinheit vorenthaltenen Kriterien belegt, während die 'demokratische bzw. gleichgültige Mehrheit' sich mit ihrem sie beruhigenden Glauben begnügt, die Spitzen seien nach den von ihr anerkannten Kriterien qualifiziert und erkoren. Das Ritual, in welchem Wahlzettel ausgefüllt und mehr oder weniger richtig und vollständig ausgezählt werden, bestärkt in solches 'Vertrauen' und verschmilzt damit unbemerkt zu einem glaubensartigen, vagen Demokratieverständnis.
In Wirklichkeit werden Spitzenpositionen aufgrund inoffizieller Kriterien erlangt, die mit den Erwartungen und Vorstellungen der Basis rein gar nichts zu tun haben.
Verständnis und Vorstellungsvermögen der gutgläubigen demokratischen Mehrheit sind von der Formulierung dieser Kriterien überfordert und irregeführt.
Die Sprachkasten
Die Spitzen reden in einer Sprache, die denselben Wortschatz wie die Basis aufweist, der aber mit für jedes Wort nuanciertem Sinn erfüllt ist. Die Summierung und Synergiee dieser Nuancierungen führt schon in wenigen Worten zu erheblich anderem Sinngehalt, als die Basis meint, gehört und verstanden zu haben.
Anstelle der mühsamen und aufwändigen Verständigung tritt mehr und mehr der für beide Seiten für die unmittelbare Gegenwart bequemere - auf Dauer die Versorgung des Systems mit mentaler und sinngebender Energie er- und zersetzende, sich schliesslich selbst genügende Gehorsam. Dieser Punkt, wo Verständigung dem Gehorsam weicht, ist ein Ansatz, woran sich Gesellschaft unbemerkt und in zunächst harmlos scheinender Weise in Kasten zu verzweigen beginnt. Der sprachliche Ausdruck ist ein deutliches Erkennungsmerkmal, welcher Verständigungsebene (nicht Verstandesebene !) jemand angehört. Kasten sind mit der Dauer ihrer Formierung zunehmend exclusive Verständigungsebenen und deshalb unterscheiden sie sich, ihrer Veranlagung und Wirkung gemäss, z.B. auch durch unterschiedliches Rechtsverständnis.
Das ist einer der prominenten, jeder Systementwicklung innewohnenden Zwänge, die wahrhafter (d.h. auf weitest gehender, unablässiger Verständigung zwischen möglichst allen Beteiligten beruhender) Demokratie entgegenstehen.
Demokratie als Intelligenz- und Sprachkultur
Demokratie ist nur vordergründig eine Legalstruktur- bzw. Staatsform. Elementar ist sie nicht eine abgeschlossene Errungenschaft, sondern eine nie vollkommen erfüllbare und nie endende Sprachentwicklungs- und Verständigungsaufgabe, die auch den Einzelnen in einer Weise fordert, die nicht delegierbar und kollektiv organisierbar ist. Der Einzelne kann sich entschliessen, sich ihrer Erfüllung zu stellen oder gsich egen Verzicht auf Autonomie in die Reihen der Gehorsamen und der besoldeten Gefolge zu stellen.
'Chancengleichheit'?
Eine im vergangenen Jahrhundert von der Basis falsch gedeutete und in der Verwirklichung falsch veranlagte 'Chancengleichheit' hat von der Verständigungsaufgabe abgelenkt und ein Angebot wohlfeiler Dienstleistungen verheissen, das jedem mit geringstmöglicher Anstrengung erreichbar sein soll. Diese Verheissung hat die Chance, mitreden zu können und die Notwendigkeit, mitzudenken, beinah überflüssig erscheinen lassen. 'Chancengleichheit' war auf die Erlangung eines angenehmen Lebensstandards verkürzt.
Entsprechend ist die Qualität dessen, was sich heute ein - n.b. möglichst privilegiertes bzw. exclusives - Mitreden Anmassende, Ertrotzende, Erzwingende und Erlistende von sich geben.
Der Ruf nach 'Führung'
Wo immer der Ruf nach Führung oder gar 'mehr' bzw. 'strafferer' Führung zu hören ist, werden mit ihm Verständigungsdefizite und -hintertreffen und damit das Aufscheinen von Demokratiedefiziten gemeldet. Wie bereits erwähnt, ist Gehorsam bequemer, weil Belohnung als wohlfeiles 'Erfolgserlebnis' verheissend, als eigensinniges Denken und Streben, das mit Widerständen und Hinterhältigkeiten zu rechnen hat.
Das Scheitern der Demokratie
Der Ruf nach 'Führern' oder nach mehr wie auch immer aufgefasster 'Gerechtigkeit' oder 'Ordnung' ist der Notschrei einer von ihren Ansprüchen an ihre Demokratie überforderten Basis. Die Überforderung ist eine letztlich sprachliche. Die Basis kann ihre Anliegen nicht in für die Spitze in deren Sprache übersetzbarer Weise formulieren, weil sie die unscheinbaren aber entscheidenden Nuancen nicht kennt. Die Spitze ist in ihren eigenen Vorstellungen ihres Spitzendaseins befangen. Ist etwa von 'Arbeitsplätzen' die Rede, so meint die Spitze damit entweder rein gar nichts oder eben etwas, womit die Basis nichts anzufangen weiss. (Die 'Sprachverwirrung' aus der Geschichte des Turmbaus zu Babel lässt grüssen.)
Parallellen zwischen Verteilung von Zugang zu Sprache und Mitsprache einerseits, zu Macht andererseits
Wie bereits erwähnt, spaltet die Sprachkompetenz die Gemeinschaft in verschiedene Verständigungsebenen. Die Basis begnügt sich mit einer Verständigung über das alltäglich subjektiv Notwendige und Nützliche. Auch der Ausdruck von Emotionen ist auf kollektiv geformte Sprechblasen reduziert. Entsprechend wird von Vielen, über die sog. rasche, weil kritiklose, Auffassungsgabe auch der berufliche Kompetenz markierende Sprechblasensatz erworben (Ausbildung).
Das Bedürfnis nach Sprache
Neben dem fundamentalen Bedürfnis, adaptiv über allgemeiner Vorstellung entspringende Notwendigkeiten zu kommunizieren, gibt es darüber hinausgehende Bedürfnisse nach analytisch kritisch unterscheidender und komplexe Folgerungen provozierender Kommunikation. Die Beweggründe dazu sind so reichhaltig wie die Wirklichkeit selbst.
Es gibt grundsätzlich zwei Möglichkeiten, sich die Kompetenzen zur komplexen Kommunikation anzueignen :
a) 'Einweihung' - modern : Einführung in ein bestehendes, als 'höheres' verheissenes Wahrnehmungs, Vergleichs-, Deutungs-, Wertungs- und Darstellungssystem.
b) Autonome Übung eigensinniger Bebobachtung und eigenständige Entwicklung methodischer Deutung und Darstellung.
In Wirklichkeit gibt es die Verbindung beider Wege, die aber individuell sehr unterschiedlich gestaltet ist. Grob kann diese Kombination ihrerseits in zwei Gruppen unterschieden werden, je danach, welcher Methode mehr Gewicht beigemessen und Geltung zuerkannt wird.
Die Einweihung bzw. Einführung enthält ihrer Natur gemäss Elemente der Autorität, der Anpassung und des Gehorsams. (Diese Bemerkung ist nicht in wertendem Sinne zu verstehen).
Das Bedürfnis ist individuell geprägt und ist der Beweggrund zur Entscheidung, sich mit der allgemein adaptiven Sprachkompetenz zu begnügen oder sich darüber hinausgehende Kompetenz anzueignen.
Es ist eine Tatsache, dass es den adaptiv genügsamen Sprachgebrauch und den kritisch anspruchsvollen gibt. Warum jedoch Jemand sich mit dem einen begnügt oder nach dem andern strebt, ist nicht generell beantwortbar. Zu beobachten ist ja auch, dass dieselbe Person für gewisse Lebensbereiche und -aspekte einen gesteigertes Bedürfnis nach Nuancierung hat, während sie sich in andern Bereichen mit dem Ordinären begnügt.
Ein alternativer Intelligenzbegriff und seine Konsequenzen
Intelligenz ist m.E. nicht nur die Fähigkeit, in angeblich diese messenden Tests Andere zu übertreffen, sondern in erster Linie das Bedürfnis, die eigensinnige Wahrnehmung zu schärfen bzw. verfeinern und nach den gegebenen Möglichkeiten die Kompetenz weiter zu entwickeln, das Wahrgenommene vorurteilslos zu deuten und unbeeinflusst darzustellen und mit Darstellungen anderer zu vergleichen, zu kombinieren und sich über Differenzen der Darstellung zu verständigen. Ihrem eigentlichen Wesen nach ist Intelligenz das unverkrampfte (d.h. nicht auf eingebildeten 'Errungenschaften beharrende, sondern davon weiter - also weg und fort schreitende) Streben nach Wahrhaftigkeit und die Disziplin, eigener Einsicht gemäss zu handeln und für die eigenen Entscheidungen und Taten ohne Berufung auf jeder Überprüfbarkeit entrückte
Instanzen (Glaube) einzustehen, wozu natürlich unausweichlich das Erkennen und Eingestehen von Irrtümern und Fehlern gehört. Letzteres vor Allem macht Intelligenz zur menschlichen. Darum wird über kurz oder lang entwickelte, lebendige Intelligenz ihre Dienste aller eifernd rechthaberisch finanzierten, organisierten, institutionalisierten und betriebenen Demütigung, Unterdrückung, Erniedrigung, Ausbeutung, Verfolgung und Schlächterei verweigern.
Die Lust der Intelligenz ist die gegenseitige Verständigung, die Erlangung der Kompetenz, zu kreativen Einsichten in das Fremde und noch Un-heimliche zu gelangen.
Nashaupt - 27. Jul, 16:09