Müllabfuhr wird nicht dadurch weniger dreckig, dass die Arbeiter bei ihrer Arbeit tadellose Manieren an den Tag legen

Es käme Niemand in den Sinn, sich darüber aufzuregen, dass Müllarbeiter bei ihrer Arbeit vielleicht fluchen oder Zoten reissen. Jedermann sieht ein, dass man froh sein muss, dass es Leute gibt, die die Bedingungen solch grober , ungesunder und zuweilen unappetitlicher Arbeit auf sich nehmen und die Arbeit gegen relativ bescheidenes Entgelt auch zuverlässig erledigen.
Niemand erwartet von den Müllarbeitern, dafür zu sorgen, dass das Kehrichtwesen insgesamt als Einrichtung des Gemeinwesens klappt und niemand käme auf die Idee, falls es dabei zu Störungen kommt, die groben Manieren der Müllarbeiter als für die Störung ursächlich zu halten. Für das Funktionieren des Kehrichtwesens sind die Behörden und die techischen und administrativen Führungsabteilungen, nicht die Arbeiter verantwortlich. Jedermann ist auch klar, dass Müllabfuhr mit den technischen Mitteln, die dazu benötigt werden, nur beschränkt leise, geruchlos, reinlich und manierlich durchführbar ist und in ästhetischer Hinsicht nicht die selben Ansprüche gestellt werden können wie etwa an einen Kosmetiksalon oder an eine Psychotherapie.
Die Erklärung dafür, warum das bezüglich der Drecksarbeit, die Soldaten im Ernstfall zugemutet wird, anders sein soll, bleiben die, die diese Drecksarbeit notwendig werden lassen, schuldig.

Siehe dazu auch : "Ist ein Schädel ein Toter?"
Malte - 27. Okt, 23:06

Das ist ein grosses Streitthema. Ich bin der Meinung, dass man Drecksarbeit tatsächlich mit einem Mindestmass an Würde und Respekt vollbringen muss. Das gilt eben auch fürs Töten. In Kriegskulturen wird das Töten aus diesem Grund ritualisiert.

Klar ist das schwierig für diejenigen, die die Drecksarbeit machen. Aber grad im Fall von den Soldaten sollte es sich um Profis halten, die sich in freiem Willen zu diesem Job entschlossen haben. Wenn sie gewzungen werden sieht das ganze wieder anders aus ;-)

Nashaupt - 29. Okt, 16:48

Volkkommen einverstanden !!!

Wort für Wort und mit jedem einzelnen Satz - ganz besonders mit dem allerletzten.
Dort ist nämlich der springende Punkt. Man zwingt ja Leute dazu, die Dercksarbeit zu machen, um ihnen den dafür geschuldeten Dank in Form von Achtung und angemessener Entschädigung verweigern und sie, wo nicht mehr benötigt oder störend geworden, selber wie Dreck behandeln zu können. (Siehe Vietnam-Veteranen)
Der Zwang an sich ist u.a. auch dadurch gekennzeichnet, dass die Rechtfertigung für die Notwendigerklärung der betreffenden Arbeit verweigert und die wahren Absichten hinter der Übertragung der Aufgabe nicht erklärt und die Wahrheiten, die die Absichten bedingen, vorenthalten werden. Solche Zwängerei kann als Rückmeldung nichts Besseres als die obszöne Geste erhalten, da sie ja selber obszön ist. (Wie's in den Wald tönt, schallt's zurück).
Jeder Zwang verletzt die Würde, nicht nur die des Gezwungenen, auch die des Zwängers. Unter solchen Bedingungen kommt keine beständige Qualität zustande und ist eine Erfüllung der dreckigen Aufgabe mit Würde ausgeschlossen.
cappuccina - 30. Okt, 06:03

seh´ das genauso, lieber Malte!
Menschen, die zu solch einem "Spezialeinsatz" geschickt werden, werden doch hoffentlich(?!) in erforderlichem Maß vorbereitet und begleitet, werden sie ausgewählt?,gezwungen?,melden sich freiwillig, weil lukrativ(?)... alles andere wäre absoluter Wahnsinn und fahrlässig, wie sich leider gezeigt hat......

Hatte mal eine blutjunge, dünnhäutige, jusstudierende Nachbarin, die sich freilwillig und aus huminitären Gründen in den Kosovo gemeldet hat, um bei der Aushebung von Massengräbern zu helfen. Nächte hat sie durchgeweint und geschrieen... Wer das damals zu verantworten hatte?

Nashaupt - 4. Dez, 18:09

Später Dank, Capuccina

Ich war wegen grosser IT-Probleme wirklich bis jetzt verhindert, zu antworten.
Leider machen sich Diejenigen, die es - teilweise auch absichtlich - so weit bringen oder es so kommen lassen, dass dann solche Einsätze - unter (angesichts der Interessenlagen, denen die Konflikte dienen) scheinheiligen Vorwänden 'notwendig' bzw. zu 'solidarischer Pflicht' usf. werden, keinerlei Sorgen darum, wie es den entsandten 'Ordnungsbeamten' bei deren 'Pflichterfüllung' geht und was aus diesen wird. Es ist ihnen sogar gleichgültig, ob die Einsätze von der Weltöffentlichkeit als Erfolg oder als Scheitern bewertet werden. Für sie ist wichtig, im Getümmel der Konflikte als 'lachende Dritte' unbemerkt die Ressourcen zu plündern, um die sich die von ihnen gegeneinander Aufgehetzten letztlich - unter ideologischen und religiösen Vorwänden - streiten. Dieser Absicht gemäss ist ihnen das Andauern und Neuaufflackern der Konflikte willkommen.
Die Planung und Vorbereitung solcher Explorations- und Exploitationsregionen dauert Jahre und Jahrzehnte und bleiben den Medien und der Öffentlichkeit verborgen. Sie sind durch Geschäfts-, Regierungs-, Militär- und andere Dienstgeheimnisse geschützt. Viele derjenigen, die in der Öffentlichkeit Bestürzung, Besorgnis, Pflichtgefühl etc. heucheln, sind und waren längst im Bild und auf das vorbereitet, was heute abläuft.
Das ist natürlich eine grobe Skizze, die der Komplexität und vielen wichtigen unerwähnten weiteren Faktoren nicht gerecht werden kann. Es wäre aber auch zu billig, einfach Sündenböcke zu brandmarken oder von diesen Wirklichkeiten auf eine grundsätzliche Schlechtigkeit 'der' oder gar 'des Menschen' zu schliessen. Überspitzt gesagt ist das ganze Elend auch die Folge von der menschlichen Neigung, sich für undendlich viel und viel zu viel des Guten 'begeistern' zu lassen und die Steigerung dieser Begeisterung zur Obsession bzw. zum Kult als Tugend zu bewundern. Diese Bewunderung, etwa der 'Opferbereitschaft für das Gute' verhindert dann, Menschen wie die junge Juristin davor zu bewahren, sich in ihrer Ahnungslosigkeit viel zu viel zuzumuten. Aber auch solches Bewahrenwollen ist eher ein guter Wille als ein wirklicher Ansatz für die Entwicklung strapazierfähiger Konzepte für künftige Vielfältigkeit von Formen für Kollektivität und Identität.
Die weltweite Hilfsbereitschaft ist zwar beeindruckend und hat auch etwas Tröstliches. Dass aber überhaupt so unendlich viel und vielfältige Hilfe notwendig geworden ist und die Nachfrage weiter wächst, macht deutlich, dass die Konzepte, nicht nur die Strukturen, offensichtlich viel zu wenig erfolgreich und weit davon entfernt sind, auch nur das minimal Nötige zu leisten. Dieses offensichtliche Versagen beweist zwar nicht aber drängt zur Vermutung, dass die heute erzwungenen Konzepte für künftige gedeihliche Kollektivität untauglich und entsprechend falsch sein müssen. Diese Vermutung wird nicht dadurch unbegründet, dass die Kritik nicht gleich auch einen Entwurf für tauglichen Ersatz des als untauglich Beurteilten bereithält. Vom Kunstkritiker wird schliesslich auch nicht erwartet, dass er an Stelle der kritisierten Kunst bessere Kunst hervorbringe und vom Richter wird nicht gefordert, dass er an Stelle der unterliegenden oder verurteilten Partei richtig handle.
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