ÜBERLEITUNG ins Unbegreifliche

Nun bin ich wieder da - jedenfalls auf diesem Blog - und in Gedanken gleichzeitig in vielen andern Bereichen - oder wie immer man dem auch sagen kann,auf Ebenen, die ich unmöglich mit meiner Körperlichkeit - oder wie manche, die sich mit Descartes auseinandersetzen, sagen können - meiner res extensa - in Verbindung bringen kann, sehr ähnlich dem, was René mit der res cogitans umschrieben hat, ohne, wie er teils stur teils böswillig überinterpretiert wird, um ihn überhaupt widerlegen zu können, behauptet zu haben, es gebe die res cogitans als ebensolche Wirklichkeit wie die mit Händen greifbare, mit Sinnen empfind- und wahrnehmbare res extensa. Das genaue Gegenteil davon hat er hypothetisch zum Ausdruck gebracht (entièrement distincte du corps).

Die Unabhängigkeit der res cogitans von der res extensa ist eine annähernd gleiche wie die Unabhängigkeit des Inhalts dieses Textes von diesem Blog. Ich könnte diesen genau so gut irgend anderswo im Internet platzieren, auf einen Fetzen Packpapier niederschreiben oder für mich behalten, seine Bedeutung wäre genau so da und gedacht wie jetzt, wo er halt hier publiziert wird, ob Jemand ausser mir davon Kenntnis hat oder nicht. Und sie (Inabhängigkeit) ist ebenso eine örtliche und zeitliche wie eine stoffliche. Ich könnte auch im Zug sitzen oder am Strand liegen, hungern und frieren oder mich satt in der Sonne wälzen, auf Gedanken dieser Art hätte das keinerlei Einfluss.

Die Sätze, die ich hier eben geschrieben habe, jedenfalls deren Inhalt und Bedeutung, sind "anderswo" entstanden als an einem von mir selber klar empfind- und lokalisierbaren Ort in meinem Körper oder meiner Räumlichen Umgebung.
Es ist zwar eine anhand vieler Beobachtungen - alltäglicher ebenso wie hoch spezialisiert wissenschaftlicher - annehmbare Hypothese, dass das Gerhirn - zumindest bei der Formulierung der Gedanken (was ja unter normalen Zeit- und Kausalbedingungen ein ihrer Entstehung zeitlich nachfolgendes Ereignispaket sein muss) - eine nennenswerte Rolle spiele, aber es ist bis dato unerklärt geblieben, warum ich Denken nicht ebenso körperlich empfinden kann wie etwa das Sprechen, das Eintippen dieser Worte oder das Schauen.
Aber immer, wenn ich denke, weiss ich, dass und was ich denke (beim warum bin ich mir weniger sicher), während ich z.B. nicht weiss und auch nicht wissen muss und will, wann ich verdaue und davon nur etwas empfinde, wenn etwas dabei oder davon nicht richtig läuft, wie wohl ich will (jedenfalls wünsche und froh bin), dass meine Verdauung in all ihren Phasen störungsfrei ablaufe.
Die Verdauung läuft auch ohne dass ich bewusst verdauen will.
Gedanken aber wie diese hier entstehen ohne auf ein Thema gerichtetes Wollen nicht. Und dieses Wollen und erst recht dessen Entstehung ist nicht anhand von Notwendigkeiten und Zwecken des körperlichen Überlebens erklärbar wie etwa ein Essen, Geld Verdienen oder Karriere Machen Wollen.
Was gewisse Wissenschaftler und Wissenschaften antreibt, gewisse Hirnregionen für gewisse Arten, Formen und Ebenen für zuständig zu erklären, verstehe ich nicht.
Für nützlich und aussichtsreich halte ich alle Bemühungen zur Klärung, ob und wenn ja, welche Gehirnteile und -regionen für Reflexe und Steuerungen des Vegetativums und auch des somatischen Systems inwiefern und in welchem Masse zuständig seien; ich meine auch, dass hier noch genügend Arbeit zu leisten ist, bevor man alles medizinisch Notwendige und Wirksame auf diesem Gebiet beherrscht bevor man sich anmasst, quasi den Geist in seiner Höhle aufzuspüren.
Gemessen am heutigen Stand des Wissens und angesichts der gegenwärtigen und aus diesen heraus sich weiter verändernden gesellschaftlichen, politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Bedingungen des Forschens generell erscheinen mir derartige Vorsätze als teils lächerlich, teils grössenwahnsinnig.

Ich versuche lediglich - ähnlich wie vor etwa 400 Jahren schon René Descartes - meine Gedankengänge, deren Ergebnisse und meine Erfahrungen damit darzustellen.
Ich stelle keine Lehrsätze auf, genauso wenig wie Descartes sein cogito ergo sum als Satz bzw. Regel verstanden haben wollte (worauf ja der für Lehrsätze unangebrachte Nominativ deutlich genug hinweist), sondern als Vermutung, Vorschlag und Anknüpfungspunkt zum Weiterdenken über das Bewusstsein bzw. die subjektiven Bezüge des Einzelnen zum überkollektiven Geistigen. Das Theorem des Inhalts seiner Vermutung (Coniectura) hätte Descartes formuliert : "Homo cogitat, ergo est."
Schon seinem um etwas mehr als 5 Jahre jüngeren Zeitgenossen Pierre de Fermat ist dessen berühmte algebraische Vermutung als Satz zugerechnet worden, wofür Fermat - vermutlich wie auch Descartes etwas augenzwinkernd oder gar als Parodie auf Descartes cogito ... im von diesem im selben Jahr wie Fermat's Notiz (1637) publizierten Discours - behauptete, den Beweis erkannt aber für dessen Aufzeichnung nebst der Randbemerkung keinen Platz gehabt zu haben).
Dafür, dass Descartes seine Parole nicht als Satz mathematisch streng logisch erwiesener Geltung verstanden haben wollte, spricht auch das Wissenschaftsverständnis jener Zeit, das weit weniger rein utilitaristisch war und nebst ernsthaftem Suchen nach Wahrheit auch für geistreiche Bonmots Platz hatte (Eulers scherzhafter algebraischer, aber vom fanatisch atheistischen Diderot nicht durchschauten Gottesbeweis im von Zarin Katharina arrangierten theologischen Disput).

Erst mit dem Aufkommen der Technik und der Bedeutung der Naturwissenschaften für deren Entwicklung, Vermarktung und militärische Verwendung wurde Wissenschaft zur tod- und leider im wahrsten Sinne des Wortes auch tödlich ernsten Angelegenheit, wo für Herumspielereien mit intellektuell bloss anregenden aber wirtschaftlich oder strategisch nicht verwertbaren Vermutungen kein Platz mehr ist und kein Spass verstanden wird. Das kann zu bedauerlichen Missverständnissen besonders geisteswissenschaftlicher Leistungen - mit leider zuweilen auch verheerenden Folgen führen.
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Die Unparteilichkeit der Logik ist nicht die einzige aber die unab- dingbarste Gewähr für die Freiheit des Denkens. ---------------------------------------------------------------------- Niemand hat Anspruch darauf, die Prämissen (Vorbedingungen) des Denkens für Andere zu bestimmen. ---------------------------------------------------------------------- Beim Streit um Prämis- sen geht es zweifellos immer und ausschliess- lich um Macht, nie um Einsicht ---------------------------------------------------------------------- Einzelheiten siehe im Beitrag NASHAUPT'S PROGRAMM 'auf dieser seite https://nashaupt.twoday.net/ index : stories/1234793/

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