Der 'Wert' des 'Menschen'

Das Folgende gründet auf vielen wiederholten und fortgesetzten persönlichen Überlegungen zu Darstellungen von Vergangenem, zu Berichten über von den Berichtenden für aktuell, gegenwärtig und wichtig Gehaltenes und zu futurologischen Szenarien und Denkexperimenten.

Die beiden Ideen 'Mensch' und 'Wert' sind unlöslich ineinander verschränkt. Das Bild einer Doppelhelix drängt sich als für den Zeitgeist plausibles auf (was noch lange nicht rechtfertigt, es als Darstellung der Wirklichkeit, sondern bestenfalls als Illustration für kindliches Bedüfrnis nach 'Vorstellung' von überhaupt 'Etwas' gelten zu lassen, womit man bereits mitten im Thema der sog. 'Wissensgesellschaft' und der weiteren Anforderungen, sich eine Vorstellung von diesen beiden weiteren, eben hier verwendeten 'Begriffen' {sc. 'Wissen' und 'Gesellschaft'} zu machen).

Der Begriff 'Wissensgesellschaft' ist ein Pleonasmus. Gesellschaft und Gemeinschaft definiert sich letztlich über gemeinsame Algorithmen, wie Wahrnehmungen und Erfahrungen auf gemeinsame Nenner einer halt - je nach Gegebenheiten - einfacheren oder komplizierteren Verständigung zu setzen seien. Diese Gesamtheit von Regeln ist Wissen, welches auch die Beherrschung einer Sprache beinhaltet und voraussetzt. Wissen - so verstanden und definiert - braucht nicht auf Wahrheit zu beruhen, um Gültigkeit zu haben. Diese Behauptung spielt auf die Umstände an, unter denen Katechismen entstehen und gelten. Gegenwärtig lösen wissenschaftliche Katechismen die klerikalen ab oder gehen mit diesen Zweckbündnisse ein. (Griech: 'katechein' deckt das Bedeutungsfeld gängiger Arten des Zwanges ab, z.B.: "niederhalten, hinlenken (Rechtleitung, diritto), hemmen, zügeln, zähmen, besitzen - Quelle: Langenscheidt, Altgriechisch, ISBN 3-468-11032-4).

'Wert' setzt eine rechnende, jedenfalls unterscheidende und sich erinnernde Instanz voraus, die es aber nicht bei diesen beiden mentalen Funktionen bewenden lässt, sondern erinnerte Unterscheidungen in Relationen zu einander setzt und diese Relationen zu Vorentscheidungen für Vehalten in evt. - nach ihrerseits auf Unterscheidungen beruhend - ausgewählten Kriterien für gleichartig gehaltene Anforderungskonstellationen oder Wahlmöglichkeiten quasi zusammenbastelt und installiert.
Eine solche Vorentscheidung enthält bereits einen Aspekt davon, was die gegenwärtig dominierende Auffassung und Darstellung von Wirklichkeit als 'Zukunft' veranschlagt.
Woher eigentlich dieser Impuls, Vorentscheidungen (Pro-gramme) zu installieren, bereits in einfachen, nach noch herrschender Auffassung 'unbewussten' Mikroorganismen kommt, ist eine spannende und allein mit molekularbiologischem Handwerkszeug vermutlich nicht schlüssig zu beantwortende Frage. Jedenfalls ist jede Vorentscheidung eben auch bereits Prävention und solche ist unvermeidlich zu einem grösseren oder kleineren Teil rein spekulativ und 'unwirklich' bzw. virtuell, selbst dann, wenn auf emotional (scheinbar) indifferenten (und daher für 'rein rational' gehaltenen) Rechenregeln beruhend.
'Wert' hat also wiederum unlöslich etwas mit 'Erwartung' zu tun. Jeder kann anhand seiner höchstpersönlichen, privaten und vielleicht sogar von ihm für seine geheimsten und exclusiv persönlichsten gehaltenen Erwartungen beobachten, dass diese sowohl rationale als auch emotionale und sentimentale Elemente enthalten.

'Mensch' ist als Idee an sich bereits ein 'Wert' im eben beschriebenen Sinne. Er wird von 'Nichtmensch' unterschieden. Was 'Nichtmensch' aber von 'Mensch' unterscheide, hängt von der Weite, Vielfalt und Intensität der Erfahrungen ab, welche bald emotional, bald rational, bald sentimental ins Bild bzw. an die Gestalt des einen oder anderen Gewichtungspunktes (Mensch oder Nichtmensch) eingefügt bzw. ange- lagert werden.
Es dürfte daher aus von individuell wie auch kollektiv subjektiver (auf Anschauungsgewohnheiten eingeschränkter) angemessen distanzierter Sicht gar nicht erstaunen, dass davon, was 'Mensch' eigentlich sei, sein dürfe, könne oder vielleicht auch sollte, völlig unterschiedliche Bilder entstehen können. Zwischen dieser natürlichen Vielfalt möglicher Menschenbilder und den Missverständissen und Missstimmungen zwischen den Machtzentren in den Debatten über Menschenrechte, die nach Auffassung gewisser Idealisten 'überall gleichermassen gelten sollen', besteht ein auch heute noch zu wenig beachteter und unterschätzter Zusammenhang. (Hier sind vielleicht nach verschiedenen Seiten hin je sie betreffende Entwöhnungskuren angesagt, wenn die z.Zt. noch hinderlichen Verständigungslücken überwunden werden sollen.)

Die Idee, was Mensch sein sollte, wird im Spannungsverhältnis zwischen Individualität und Kollektivität aktuell. Sein Wert wird danach bemessen, ob er ist, wie er soll, bzw. ob er 'leistet', was eben bedeutet, sich einer Vorgabe ('Leist') zu beugen - ein Thema, das hier nur erwähnt, aber nicht erörtert werden kann.
In diesem Feld wird aus auch achtenswerten Motiven und mit meist zweifelhaften Waffen darum gerungen, was höherwertig sei : das Kollektiv oder das Individuum ? In diesem Zusammenhang werden auch Fragen des Kampfes um Ressourcen und Privilegien aktuell. Dieser ist ein Kampf zwischen Wertekulten, von Hörigen dieser Kulte genährt, finanziert und geführt.

Hier ist nicht der Ort, auf all die angeschnittenen Fragen einlässlich einzutreten. Ein Einzelner kann das gar nicht allein bewältigen. Dennoch ist jeder Einzelne gefordert, sich mit diesen Fragen gewissenhaft und nach seinen Möglichkeiten zu beschäftigen. Das ist unerlässlich jedenfalls für jeden, der Demokratie umgesetzt haben und verwirklicht wissen will.
marigold - 3. Nov, 11:24

darf ich do mol abringe, dass du überhaupt kei blasse schimmer hesch, vowas du schnuursch!
und zweitens, was fallt dir i, e bitrag z kommentiere, wo du grad wirklich kei hintergrundwüsse dezue bsitzisch?
und nur will du do was vo 'wert' und 'mensch' dahibrablisch, wo jedes dritte wort e fremdwort isch, muesch nid meine, dassd jetzt jede wo inere sälbstkrise hoggt eifach vo obeabe chasch behandle.
ich kenn die sorte mensch, rege sich über alli uf wo irgend e bizeli mainstream sin ... aber es chund ne natürli nid in sinn, dass besagte andere mensch sich sälber und die ganzi gsellschaft ufd schippi nimmt.
warum isch mini ironie und vorallem mini usgeprägti sälbstironie denn so schwirig zverstoh? do hänggt doch wirklich e riiise schild mit rotem lüchtschriftzug IRONIE druf. und fang jetzt jo kei grundsatzdiskussion über was isch ironie und was nid a ...
wie wärs, wenn du witers dis mehr oder mindere hochphilosophische zeugs widergisch, und mi i mim sälbstmitleid losch lo suule, und denn sin mer alli glücklich, oder halt ebe nid.

Nashaupt - 18. Jan, 22:58

z'schpoot isch mängmool besser

Loos Marigold,
eb des glaubsch oder nit, Y ha dy scheeni Antwort erscht jetzt grad und ganz zuefellig glääse, will Y my dra gweent ha, dass nie ebber
yberhaupt reagiert. Y waiss au gar nymm, um waas es gangen isch.
Duu hesch in dym Fall heggschtwoorschynlig rächt, dass Y kai blasse Dunscht g'ha ha, vo was Du in dym Blog gschriibe hesch, won Ych mit mym Sänf drzue ebbis brabblet haa, wie Du so luutmoolerisch beschrybsch. Trotzdäm schäm Ych my nit, ze dym Ytrag gschriibe z'ha wien Ych en verschtande ha. Was Y gschrybe ha, han Y gschrybe, het emol ain gsait.
Du muesch nit maine, will Duu nit verschtoosch oder will Dir nit passt, was ebber ze Dyne immerhin effentlig gmachten Ysserige z'bemeergge het, dr Votant käm nit druss, vo waas är schnuurt. S'Risiko isch bim ene Blog immer, dass Passante kai Hintergrundwysse ze däm hän, was do wie im ene Schaufänschter uusgschtellt schtoot und sich trotzdäm e Bild und a Mainig drzue mache und sy denn spontan yssere. Wär ebbis in's Schaufänschter schtellt, muess au sage, was es isch und was es koschtet. Son e Fyydbägg (oder gfallt dr "Ruggmäldig" besser?) vo Knaisser kha yo villicht au interessant sy. Myne het dy jetzt halt e bitz g'eergeret. S'isch in däre Bloggerwält e bitz wien imene Parlamänt. Do git's jo genau so Situatione am Laufmeter. S'wird gschnuurt ohni blasse Schimmer vo was und vo syne Hintergrynd.
Z'allerletscht allerdings han Y Di vo oben abe welle behandle. Dass Y my offebar do nit eso gschiggt uusdruggt ha und Du dä Ydrugg hesch miesse kriege tuet mer ehrlig laid und isch dr Grund, werum Y no wie die Alti Fasnacht jetzt efang no mit eren Antwort hindedry kumm.
Trotzdämm mues Y my au e bitz wundere, dass Du sogar uusgschprochen ironisch sii wotsch und trotzdäm sälber wien e Mimeesly reagiersch.
Was d'Fremdwerter aabelangt: es wird mir oft Fremdwortybernutzig vorgworfen wie wenn das umwältschäädlig wäär. Wenn Y denn dr Täggscht nonemool duuregang, fin Ych kai ainzig Wort, wo nit in emene normale Dytschweerterbuech oder imene Dixionär zwische Dytsch und eren andere Sprooch z'finden isch. Woorschynlig kumm y halt wool uus dr Regio Basiliensis, aber die muess offebar auf en aigenartygy und ghaimnisvolly Art und Wys in verschiideny Sproochkrais untertailt sy, so dass Tail vom Vokabular vo den ainte den andere als Fremdwertersammlig vorkunnt.
In dären Antwoort, hoff'y, hets kai Fremdwort, usser, dass Ych villicht en andery 'Rächtschrybig' fir dr Dialäggt bruuch. Doo verschtand Y my nit so guet druff.
A propos 'hochfilosofischs Zygs' und gnyssligem Suulen im sälber backene Sälbschmitläid : Hesch no nie d'Ydee g'ha, das kennty s' tupfe Glychi in anderer Stilart und Schrybwys sy? Also: machemer doch enander nyt vor! Filosuul Du und Ych fisofier.

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Die Unparteilichkeit der Logik ist nicht die einzige aber die unab- dingbarste Gewähr für die Freiheit des Denkens. ---------------------------------------------------------------------- Niemand hat Anspruch darauf, die Prämissen (Vorbedingungen) des Denkens für Andere zu bestimmen. ---------------------------------------------------------------------- Beim Streit um Prämis- sen geht es zweifellos immer und ausschliess- lich um Macht, nie um Einsicht ---------------------------------------------------------------------- Einzelheiten siehe im Beitrag NASHAUPT'S PROGRAMM 'auf dieser seite https://nashaupt.twoday.net/ index : stories/1234793/

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