Das Gerüst und sein Kult

Tönendes und Scheinbares
Deutlich gewichtigere Teile der Wirtschaft und Kreise ihrer Prominenz und deren politischen Verbündeten schlagen kritische
Töne gegenüber Leistungen und Folgen ihres Wirkens in der Vergangenheit an und markieren in einer Weise ihre Einsicht
in den Ernst der ökoligischen und sozialen Lage, wie es vor Jahresfrist noch undenkbar schien.
Der Hörer oder Leser einschlägiger Interviews ist geneigt, diese Aussagen, so wie in der Interviewsituation und auch dem
Zweck des Interviews entsprechend formuliert, als von den Inteviewten aus deren ehrlicher Überzeugung und Einsicht gemacht
zu verstehen, besonders, wenn er sich nie um die Geschichte der Lehren, Dogmen und Ideologieen gekümmert hat, auf denen die
Projekte, Strategieen und Taktiken dieser Berufsstände nach wie vor gründen. Entsprechendes gilt für die karitativen Aktionen
der Wirtschaft anlässlich der 'christlichen' Feiertage.

Das Problem der Echtheit
Für je ehrlicher man diese Zeichen des guten Willens zu überfälliger Neuorientierung halten möchte, desto drängender wird die
Frage, warum dieser Gesinnungswandel so spät erst seinen Ausdruck findet und desto unbestimmter und unverbindlicher bleibt der
im Interview erzeugte Eindruck davon, was die Industrie von sich aus konkret ändern wird, um künftig die ökologischen und sozialen
Schäden des Wirtschaftens auf das Mass des bei bestem Willen Unvermeidlichen zu reduzieren. Schon darüber, wie ein solches Mass zu
bestimmen und zu handhaben sei, wird mit vielen verdeckten Vorbehalten gestritten. Diesbezüglich ist von den mit gutem Willen
in guter Laune freundlich Plaudernden vor allem der diskrete Hinweis auf höchst komplexe Unüberwindlichkeiten für eine rasch
wirkende Änderung zu hören.

Die verweigerte Verantwortung
Die Exponenten der Wirtschaft scheuen die Frage, was Wirtschaft bisher versäumt hat und was sie künftig unerlässlich soll und was
sie keinesfalls mehr länger darf, genau so ängstlich und selbstgerecht wie die Politik exakt dieselbe, auch an sie gerichtete
Frage beharrlich überhört.

Selbstherrlicher Anspruch auf 'Unfehlbarkeit'
Wirtschaft, Politik und Wissenschaft und die mit diesen verschränkten Systeme halten sich nach wie vor als von vorne herein und an
und für sich legitimiert und unentbehrlich und für entsprechend unantastbar. Wie gewisse Religionen hantieren sie mit einer Art
Unfehlbarkeitsanspruch.

Die durchschnittliche Masse nach 'Höherem Strebender'

Von der durchschnittlichen Masse ihrer Exponenten werden diese Tätigkeitsbereiche und die Systemstrukturen als Karriereklettergerüst
verstanden, das ihnen von einem duldsamen Kollektiv zum Austoben ihres hemmungslosen Forschungs-, Neuerungs-, Selbstdarstellungs-,
Selbstmehrwertschöpfungs- und Tatendrangs hingestellt und unterhalten wird ('Rahmenbedingungen').
Für jede/n so Eingestellte/n ist nicht bloss die von ihr/ihm erklommene Position in diesem Gerüst sondern das ganze Grüst überhaupt
als ihre/seine Errungenschaft "er-lebt" und wird emotional als Besitz beansprucht. Das macht für die in diesem Gerüst Hangelnden und
erst recht für die darin Sesshaften den Aberglauben vom ihren Anspruch auf "Rahmenbedingungen" plausibel. Sie nehmen nur noch das Gerüst wahr, das ihren Aufstieg ermöglicht, nicht mehr den Grund, worauf es gestellt ist und nicht mehr die Herkunft des Materials und der Kraft, deren es für dessen Errichtung und Unterhalt bedarf. Sie sehen sich und das, woran sie sich ertüchtigt und bewährt haben, teils als
Selbstverständlichkeit, teils als ihr höchstpersönliches Verdienst an. Besten Falls die Klügsten von ihnen können ahnen, wie prekär die
Voraussetzungen für die Stabilität dieses Gerüsts sind, das von ihresgleichen als Naturgegebenheit und Wirklichkeit statt als Artefakt
ohne eigene Lebenskraft begriffen und in Beschlag genommen wird.
Weil das Gerüst ihnen die ihnen günstigen "Rahmenbedingungen" gewährt, erklären sie es als für das Leben schlechthin unabdingbar. Sie
sind blind dafür, dass das Gerüst nur beschränkten Platz gewährt und denen, die auf demselben Grund stehen, wie das Gerüst, rein gar
nichts bringt und sie vom Zugang von natürlichen Ressourcen wie Wasser, Humus, Fischgründen usf. abdrängt und mit seinen Abfällen ihren
Lebensraum unwirtlich macht.

Warum sich nichts wirklich bewegt und ändert
Solange dieses Gerüst sich für Karrieren anbietet - und anders kann es gar nicht, da es ganau dazu errichtet worden ist - wird sich Nichts
grundlegend und nachhaltig ändern.
So lange die, die mit ihren Füssen auf dem Grund stehen, auf dem das Gerüst steht, das Gerüst bestaunen und bewundern und davon träumen, darin einen guten Platz zu ergattern, auch nicht.
Keine Ähnlichkeit mit dem Administrator

Ultra Fines Officiorum - Ausser Rand und Band

Nashaupt's 'Programm'

Die Unparteilichkeit der Logik ist nicht die einzige aber die unab- dingbarste Gewähr für die Freiheit des Denkens. ---------------------------------------------------------------------- Niemand hat Anspruch darauf, die Prämissen (Vorbedingungen) des Denkens für Andere zu bestimmen. ---------------------------------------------------------------------- Beim Streit um Prämis- sen geht es zweifellos immer und ausschliess- lich um Macht, nie um Einsicht ---------------------------------------------------------------------- Einzelheiten siehe im Beitrag NASHAUPT'S PROGRAMM 'auf dieser seite https://nashaupt.twoday.net/ index : stories/1234793/

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